Unterberg, Johann

Geburtsname Unterberg, Johann [1]
Geschlecht männlich
Alter beim Tod 46 Jahre, 7 Monate, 18 Tage

Ereignisse

Ereignis Datum Ort Beschreibung Notizen Quellen
Geburt 1893-10-05 Bottrop  
[1]
Beruf     Priester
 
Tod 1940-05-23 Oranienburg-Sachsenhausen (KZ)  
[1]

Eltern

Vater Unterberg, Ignatz
Mutter Schäfer, Maria Agnes
Geschwister
  1. Unterberg, [Lebt]
  2. Unterberg, [Lebt]

Erzählend

Taufpaten: Johann Schäfer und Wilhelmina Vieth

Pater Reinhold (Johann) Unterberg - Essener Straße 22
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Als Johann Unterberg wurde er am 5. Oktober 1893 in Bottrop alsfünftes von insgesamt acht Kindern der Eheleute Ignatz Unterberg undMaria Agnes geb. Schäfer geboren. Sein Vater war Schmiedemeister undauch als Zechenschmied tätig. Die Familie lebte in der Essener Straße22, damals unter der Adresse Bauerschaft Lehmkuhle, Haus Nr. 36/4verzeichnet.

1903 verzog die Familie von Bottrop nach Essen. Nach dem Besuch derVolksschule arbeitete Johann Unterberg zunächst als Pferdejunge imBergbau, später als Handlungsgehilfe in einem Eisenwarengeschäft.

1920 trat er dem Orden der Salvatorianer bei und legte am 2. Mai 1925sein Gelübde ab. Er erhielt den Ordensnamen "Reinhold". Am 4. August1929 wurde er nach Abschluss des Theologiestudiums in Passau zumPriester geweiht. Pater Reinhold war als Superior im zu dieser Zeitweit bekannten Exerzitienhaus "Heilandsfriede" in Sennelager tätig.

Seine Exerzitien-Kurse fanden großen Anklang und erregten dasMissfallen der Gestapo, die den Pater mehrfach ohne Erfolgaufforderte, die Namen der Teilnehmer zu nennen.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs spitzten sich die Konflikteweiter zu. Nachdem Pater Unterberg aus Furcht vor BeschlagnahmungenStoffvorräte für die Ordenskleider sowie Tisch- und Bettwäsche inSicherheit brachte und außerhalb der Klostermauern lagerte, sah sichdie Gestapo aufgefordert, zu handeln. Die Polizei nahm ihn am 5.Oktober 1939 mit dem Vorwurf in Haft, er habe der Wehrmachtkriegswichtige Güter entzogen, sich damit der gezielten Sabotageschuldig gemacht und letztlich die Sicherheit der deutschenBevölkerung untergraben.

Er wurde zunächst im Gerichtsgefängnis Paderborn gefangen gehalten undvon dort knapp einen Monat später in das Polizeigefängnis Bielefeldverlegt. Nach einigen Wochen wurde er als "Schutzhäftling" in dasKonzentrationslager Sachsenhausen verbracht.

Von den fürchterlichen Lebensumständen und dem Terror des NS-Staatesgeschwächt, verstarb er - offiziell an Herzschwäche nach einerLungenentzündung - im Konzentrationslager Sachsenhausen am 23. Mai1940.

Ereignisreferenzen

  1. Details: www.bottrop.de - stadtleben

Ahnentafel

  1. Unterberg, Ignatz
    1. Schäfer, Maria Agnes
      1. Unterberg, Johann
      2. Unterberg, [Lebt]
      3. Unterberg, [Lebt]

Vorfahren